Gesundheits- und Krankenpflege: 2030 jede dritte Stelle unbesetzt
Nach einer aktuellen Statistik des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWI) wird bereits 2030 jede dritte Stelle in der Gesundheits- und Krankenpflege unbesetzt sein. Im Bereich der Krankenpflegehilfe ist der erwartete Fachkräftemangel noch erheblicher.
Bereits 2020 sollen 23 Prozent der Fachkräfte in der Gesundheits- und Krankenpflege fehlen, 2030 wird ein Mangel von 25 Prozent erwartet. Bei den Krankenpflegehelfern werden in fünf Jahren mit 30 Prozent unbesetzter Stellen gerechnet, in 15 Jahren sogar mit 40 Prozent. Deutschland ist im europäischen Vergleich jedoch noch relativ gut aufgestellt. Zwischen 2003 und 2011 stieg die Zahl der Fachkräfte in den untersuchten europäischen Ländern durchschnittlich um fünf Prozent an. In deutschen Pflegeeinrichtungen waren es 13 Prozent, während beispielsweise in Großbritannien ein Rückgang von 20 Prozent zu beobachten war. Den größten Zuwachs gab es in diesem Zeitrahmen in Frankreich und Spanien. Dort gab es einen Anstieg des beschäftigten Pflegepersonals um 21 Prozent. Einbezogen in die Statistik wurden außerdem Slowenien, Polen, Österreich, Ungarn, Niederlande, Estland, Tschechien und die Slowakei.
Um dem Fachkräftemangel in der Gesundheits- und Krankenpflege entgegenzuwirken, wird bereits an einem Abbau des hohen bürokratischen Aufwandes gearbeitet. Die bisherige Dokumentationsstruktur gilt als Motivationskiller Nummer eins in der Pflege. Auch eine Umstellung der Ausbildung wird angestrebt. Mit der generalistischen Pflegeausbildung sollen die Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege, der Kinderkrankenpflege sowie der Altenpflege zusammengefasst werden. Das soll für eine gesteigerte Flexibilität sowie für eine höhere Attraktivität sorgen.